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Identität schafft Innovation: Ein Plädoyer für mehr interne Kommunikation

By 26. März 2016 No Comments

Mitte Februar an der TU München. Rund 500 Teilnehmer der Konferenz „Das demokratische Unternehmen“ interessieren sich dafür, wie deutsche Unternehmen im Wettbewerb mit der schnelleren und innovativeren Konkurrenz aus den USA und billigeren Anbietern aus Asien bestehen können. Einen Ansatz dafür bietet MIT-Professor Tom Malone. Seine Forschung zeigt: kollektive Intelligenz schlägt die Intelligenz des Einzelnen.

Im beschleunigten Innovationswettbewerb zeigt sich das Potenzial der Gruppe dem Erfindergeist des Einzelnen überlegen. Nicht zufällig entstehen die meisten Innovationen durch Kombinationen von Ideen. Umso wichtiger ist es, die Ideen aller im Unternehmen zu nutzen, nicht nur die der Forschungsabteilung. Denn Innovation findet nicht nur auf Ebene von Technologie oder Produktentwicklung statt, sondern betrifft auch Geschäftsmodell, Produktions­technik und -prozesse, Vertrieb und Services oder und Design.

Doch wie können Unternehmen dafür einen Rahmen schaffen? Wie organisiert man den erforderlichen Austausch? Klar definierte Ziele, Projekt­pläne und Meilensteine führen zwar zum gewünschten Ergebnis, bleiben aber weit hinter den Möglichkeiten zurück. Erfolgsunternehmen wie Google haben vorgemacht, wie es geht: Weniger Steuerung und mehr Selbstorganisation heißt die Erfolgsformel. Google & Co. ist es gelungen, echte Gemeinschaften – im Sinne von gemeinsamen Zielen, Werten und Regeln – zu schaffen, die bei größtmöglicher Freiheit für den Einzelnen alle Organisationsmitglieder auf einen gemeinsamen Sinn bzw. Zweck ausrichten (neudeutsch: Aligment). Die Identifikation des Einzelnen mit dem Gemeinsamen hält die Organisation zusammen, die persönliche Freiheit schafft das Commitment, ohne das Höchstleistungen nicht möglich sind. Unternehmen sind also gut beraten, wenn sie sich mit ihrer Identität beschäftigen und das verbindende Element stärken. Denn das ökonomische Prinzip zu bemühen reicht nicht aus, um Mitarbeiter zu motivieren und Talente anzuziehen.

Um Gemeinschaft zu kreieren, Engagement zu fördern und Potenziale zu aktivieren braucht es eine starke Unternehmensidentität. Diese entsteht durch . Interne Kommuni­kation geht weit über die traditionelle Mitarbeiterzeitung hinaus. Gut gemacht, wird sie zum Motor der Unternehmensentwicklung und befördert den Dialog und Austausch, der Grundlage von Innovation ist. Aufgabe der internen Kommunikation ist es, die Anschlussfähigkeit der sich wandelnden Elemente – Ziele, Strategien, Entscheidungen – an die Unternehmensidentität herzustellen und so einen Sinnzusammenhang zu konstruieren, der Grundlage des Miteinanders im Unternehmen ist. Die Unternehmensidentität fungiert dabei als emotionaler Kern, als bleibendes Element bzw. unveränderbare DNA des Unternehmens, die für Gemeinsamkeit sorgt. So verstanden ist interne Kommunikation ebenso konstituierendes Element der Unternehmung, wie die marktorientierende externe Kommunikation. Sie erfordert die gleiche Aufmerksamkeit und die bewusste Gestaltung durch das Top-Management.